Betriebsratswahlen als Indikator für Führungsqualität

Die alte Personaler-Weisheit „Menschen verlassen nie ihr Unternehmen, sie verlassen immer ihren direkten Vorgesetzten“ können wir aus unserer Erfahrung um einen Aspekt ergänzen: „Menschen gehen auch wegen ihrer Führungskraft in den Betriebsrat“. Obwohl schlechte Führungskräfte einen deutlichen Wettbewerbsnachteil darstellen, hören wir immer wieder, dass Unternehmensführungen stur hinter ihren Führungskräften stehen und jede kritische Rückmeldung aus der Belegschaft (und oft auch aus dem Betriebsrat) abbügeln. Als Ausweg sehen viele Arbeitnehmer eine Kandidatur für den Betriebsrat.    Weiterlesen

„Führung im Betriebsrat“ ein Thema? Rechtlich keins, praktisch doch eins.

Das Betriebsverfassungsgesetz definiert mit dem Vorsitz bzw. seiner Stellvertretung eine wichtige Rolle für das Funktionieren des Betriebsrats im Geflecht des Betriebes. Dabei billigt das Gesetz dem Vorsitz keinerlei besondere (Führungs-)Macht, aber dafür besondere Aufgaben und Pflichten zu. Der Vorsitz ist intern „Gleicher unter Gleichen“, nach Außen verbindlicher Sprecher. Doch in der Praxis werden dem Vorsitz, ob er will oder nicht, von allen Beteiligten inner- und außerhalb des Betriebsrats weitere Funktionen und Rollenaufgaben zugeschrieben. Ein bewusster Umgang mit diesem Phänomen verbessert die Zusammenarbeit und macht dem Vorsitz das Leben leichter.  Weiterlesen

Arbeitszeugnisse bieten von der Erstellung bis zur Abholung viel Anlass zum Streit

Der Fall, den das LAG Berlin-Brandenburg zu entscheiden hatte (06.02.2013, 10 Ta 31/13) markiert den Endpunkt einer langen Liste möglicher Streitpunkte auf dem Weg zum Arbeitszeugnis. Hier hatte ein Arbeitnehmer sein Arbeitszeugnis nicht am Ende seines Arbeitsverhältnisses im Betrieb abgeholt, sondern gleich Klage auf Erteilung eines Zeugnisses eingereicht. Da der Klage insbesondere bei einer Hol-Schuld ein erfolgloser Abholversuch vorausgegangen sein muss, hat der Arbeitnehmer die Kosten des Verfahrens zu tragen. In meisten Fällen kommt es aber gar nicht so weit, sondern es entzündet sich der Streit bereits am Zeugnistext. Hierzu hatte z.B. erst kürzlich das BAG (11.12.2012, 9 AZR 227/11) entschieden, dass kein Anspruch auf eine wohlwollende Schlussformel im Arbeitszeugnis bestehe. Ein guter Grund, sich die gängigsten Formulierungsprobleme einmal genauer anzusehen.

Lesen Sie im ersten Teil über

  • die rechtliche Einordnung des Arbeitszeugnisses,
  • die Herkunft der Zeugnissprache,
  • die ordentliche Struktur von Arbeitszeugnissen,
  • die zu bewertenden Einzelteile,
  • die sprachliche Grundstruktur von Bewertungen und
  • übliche Formulierungen und deren Bedeutung.

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Mitarbeitermotivation: (K)eine Frage des Geldes

von Mediator und Coach Sebastian Schoberansky

 

Ob zu Weihnachten, Ostern, zum Geburtstag oder bei besonderen Leistungen: in vielen Firmen purzeln bei diesen und anderen Gelegenheiten mehr oder minder passende Geschenke, werden mehr oder minder passende Vergnügungen durchgeführt. Gemeinsam ist allen, dass sie die Motivation der Mitarbeiter erhöhen sollen und dass sie Geld kosten. Mal weniger, mal ganz schön viel. Für eine Maßnahme hat jetzt das Marktforschungsinstitut YouGove herausgefunden, dass sie tatsächlich die Motivation erhöht. Aber macht, wie eine Kommentatorin resümierte, Geld tatsächlich „ein bisschen glücklich“?   Weiterlesen

Gauck und Merkel: Orientierung für Führungskräfte wie den BR-Vorsitz?

von Mediator und Coach Sebastian Schoberansky

Sicher werden Sie sich fragen, was denn die Kür unseren neuen Bundespräsidenten in spe mit der Rolle des Betriebsratsvorsitzes zu tun hat. Ich glaube, dass sich nach der monatelangen Debatte um die echten und vermeintlichen Verfehlungen des Christian Wulff nun in der breiten Zustimmung aus Politik wie Bevölkerung jetzt die eigentlichen Bedürfnisse und Wünsche, die die Menschen an das Amt und die Person haben, offen und ungeschminkt zeigen.  Weiterlesen