GDL-Streik: Peinliche Aufregung ohne Nachdenken.

Eins vorweg: Man muss keine roten Socken tragen, um in Gewerkschaften einen wichtigen Mitspieler bei der Ausbalancierung der Kräfteverhältnisse in unserer Arbeitswelt zu sehen. Es reicht völlig aus, mit beiden Beinen sicher auf unserem Grundgesetz zu stehen und anzuerkennen, dass auch andere Menschen ihre gesetzlich verbrieften Rechte wahrnehmen dürfen. Womit wir schon beim Guten im Schlechten des GDL-Streiks wären.  Weiterlesen

Bundesregierung will Tarifautonomie stärken und schwächt damit die Tarifpluralität

Als das Bundesarbeitsgericht im Jahre 2010 seinen langjährigen Grundsatz „Ein Betrieb, ein Tarifvertrag“ aufgab, ging ein Aufschrei des Entsetzens durch Arbeitgeberverbände, Parteien und auch Gewerkschaften (1, 2). Gerade die großen Gewerkschaften bzw. deren Verbände fürchteten den Angriff durch kleine Spartengewerkschaften. Und alle zusammen gruselten sich vor einer zersplitterten Tariflandschaft und der Vorstellung, dass irgendwo immer irgendeiner streikt. So kam es bisher nicht (3) und damit dies auch sicher nicht eintreten kann, haben Großgewerkschaften und Arbeitgeberverbände in seltener Einmütigkeit zunächst die gesetzliche Verankerung des Grundsatzes der Tarifeinheit gefordert, jetzt aber viel schlauer die Bundesregierung dazu gebracht, unter dem Deckmantel der „Stärkung der Tarifautonomie“ (Gesetzentwurf) auch gleich einen wirksamen Schlag gegen unerwünschte Kleingewerkschaften zu landen. Weiterlesen

Johannes Kahrs (SPD) beim DGB: Betriebsräte in KMU

von Mediator und Coach Sebastian Schoberansky

Ein buntes Völkchen kam am vergangenen Freitag zusammen, als über Betriebsräte in mittelständischen Unternehmen auf Einladung des Arbeitskreises für Arbeitnehmerfragen der SPD im Hamburger DBG-Haus diskutiert werden sollte. Moderiert vom Hamburger DBG-Chef Uwe Grund diskutierten MdB Johannes Kahrs (SPD) und Jan Eulen (IGBCE) mit Betriebsräten, Gewerkschaftern und SPD-Mitgliedern. Es wäre nicht nötig gewesen, in den einleitenden Worten zu betonen, dass die SPD die einzig richtige Heimat für Gewerkschafter ist, denn die traditionelle Verbundenheit war zu jeder Zeit deutlich spürbar.     Weiterlesen

Prozesskostenhilfe: „Gleichheit vor dem Gesetz“ gibts bald nicht mehr für alle Bürger

Wie überall bleiben auch in der Arbeitswelt Recht und Ordnung manchmal auf der Strecke; je härter die Zeiten, desto öfter. Doch wer als Arbeitnehmer zu seinem Recht kommen will, braucht nicht nur Nerven, sondern auch Geld, denn in der ersten Instanz vor deutschen Arbeitsgerichten zahlt jede Seite ihre Kosten selbst, unabhängig vom Ausgang des Verfahrens. Hier kommen nun zwei Faktoren unglücklich zusammen: in den untersten Einkommensgruppen häufen sich leider auch die arbeitsrechtlichen Probleme. Da hilft dann bisher die Prozesskostenhilfe (PKH), wenn auch einkommensschwache Arbeitnehmer den Rechtsweg beschreiten wollen und oft auch müssen. Doch die PKH droht nach dem Willen der Koalition (unter Federführung des FDP-geführten Justizministeriums) zu einer exklusiven Veranstaltung zu werden.

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